Dieses Dokument erklärt die Installation und Benutzung von NCP-Produkten auf dem Linux-Betriebsystem.
1. Einleitung
1.1. Gültigkeitsbereich dieses Dokuments
Diese Dokumentation gilt für folgende NCP-Produkte:
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NCP Secure Enterprise Server version 8.14 und höher
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NCP Secure Enterprise HA-Server version 3.05 und höher
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NCP Friendly Net Detection Server version 2.00 und höher
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NCP Secure Client version 3.30 und höher
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NCP Secure Enterprise Managment Server version 3.03 und höher
Dieses Handbuch deckt nicht die komplette Verwendung dieser Produkte ab, sondern nur Funktionen, die spezifisch für das Linux-Betriebsystem sind. Insbesondere die Installation der Software und ihre Integration in Linux.
Manche Produkte enthalten besondere Funktionen, die nicht in anderen Produkten verfügbar sind. Beachten Sie außerdem, dass einige Details, die in dieser Dokumentation erklärt werden, sich zwischen unterschiedlichen Software-Versionen unterscheiden können wenn neue Funktionalität hinzugefügt wird, oder Fehler behoben werden.
Um vollen Nutzen aus diesem Dokument zu ziehen sind Grundlagenwissen über das Linux-Betriebsystem und die Linux-Kommandozeile hilfreich.
1.2. Wie dieses Dokument zu lesen ist
Innerhalb dieses Dokuments werden Sie den Begriff <prod> in Kommandonamen oder Dateinamen wiederfinden. Dieser wird als Platzhalter verwendet, für die individuelle Abkürzung, die für jedes NCP-Produkt zum Einsatz kommt. Die folgende Tabelle zeigt die <prod>-Werte für die unterschiedlichen NCP-Produkte.
Produkt | Wert für <prod> |
---|---|
NCP Secure Enterprise Server |
ses |
NCP Secure Enterprise HA-Server |
has |
NCP Friendly Net Detection Server |
fnd |
NCP Secure Client |
clnt |
NCP Secure Enterprise Managment Server |
sem |
Wenn zum Beispiel in dieser Dokumentation ein Programm als <prod>-uninstall erscheint dann ist damit im Fall des NCP Secure Enterprise Server ein Programm namens ses-uninstall gemeint. Entsprechend für die anderen Produkte, wie oben aufgeführt.
Alle Kommandos und Beispiele, die in diesem Dokument aufgeführt sind, sind dafür vorgesehen von einer Linux-Konsole aus ausgeführt zu werden. Andere Begriffe für Konsole in diesem Dokument sind Terminal oder Kommandozeile. Im Allgemeinen können Sie für jedes Konsolenkommando <cmd> eine kurze Hilfe erhalten indem Sie <cmd> --help oder <cmd> -h eingeben.
Die meisten Beispielausgaben in diesem Dokument sind der Installansroutine und den Werkzeugen des NCP Friendly Net Detection Server entnommen. Sie treffen jedoch weitgehend auch für alle anderen unterstützten NCP-Produkte zu.
1.3. Unterstützte Linux-Distributionen
NCP-Produkte laufen auf allen wichtigen Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu, Red Hat und SUSE-Linux. Jede Version von NCP-Software wird mit spezifischen Versionen dieser Linux-Distributionen getestet. Nur diese Versionen werden vollständig von uns unterstützt.
Um detaillierte Informationen über die unterstützten Linux-Distributionen einer speziellen NCP-Software zu erhalten, rufen Sie das Installationsprogramm mit dem Parameter --supported auf. Dies wird eine umfassende Liste der genauen Linux-Versionen ausgeben, die von der Software unterstützt werden.
Die meisten NCP-Produkte werden sich auch auf abweichenden, oder exotischeren Linux-Distributionen installieren und betreiben lassen. Aber denken Sie bitte daran, falls Sie Probleme erfahren, dass wir nur die begrenzte Bandbreite von gängigen Linux-Distributionen unterstützen, die in der --supported-Liste angezeigt werden.
2. Umstellung von älteren Versionen von NCP-Software
Falls Sie ein NCP-Produkt aktualisieren, dass älter ist als hier aufgelistet, dann werden Sie einige wesentliche Änderungen betreffen:
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Eine neue Installationsroutine wird verwendet und die Ablageorte von Dateien haben sich verändert. Sie finden allgemeine Informationen über den Installationsvorgang und Informationen spezifisch für Aktualisierungen alter Versionen in diesem Dokument.
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Die Art wie NCP-Programme gestartet werden und in das Linux-Init-System integriert werden hat sich verbessert. Sie finden weitere Informationen in Starten und Stoppen des Produkts.
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Eine Reihe neuer und standardisierter Kommandozeilenprogramme sind nun Teil jedes NCP-Produktes. Informationen darüber finden Sie in dem Abschnitt über Kommandozeilenwerkzeuge.
![]() |
Die Änderungen zwischen alten und neuen Versionen der NCP-Software sind signifikant. Es wurde Sorge getragen, dass Sie sich nicht zu sehr darum kümmern müssen, wenn Sie aktualisieren. Aufgrund der Komplexität des Vorgangs und der individuellen Situation können jedoch Fehler auftreten. Bitte nehmen Sie sich die Zeit die Veränderungen, die in diesem Dokument beschrieben sind zu verstehen, um Fehler zu vermeiden. |
3. Installation
3.1. Ausführen des Installationsprogramms
Jedes NCP-Linux-Produkt wird als binäres Installationsprogramm ausgeliefert, dass auf die Dateiendung .bin endet. Um die Installation auszuführen müssen Sie erst das Installationsprogramm an einen geeigneten Ort auf der Zielmaschine kopieren. Für den Zweck dieser Dokumentation nehmen wir an, dass das Installationsprogramm fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin heißt, wie es der Fall wäre für NCP Friendly Net Detection Server für 64-Bit-Linux, Version 2.00, Revision 16909.
Um das Programm auszuführen müssen Sie unter Umständen erst das executable bit für die Datei setzen. Die folgende Auflistung zeigt, wie man das Installationsprogramm daraufhin prüft, ob es ein executable bit hat, und wie man es hinzufügt, falls nötig.
$ ls -l fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin -rw-rw-r--1 user user 27887112 30. Apr 13:50 fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin $ chmod +x fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin $ ls -l fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin -rwxrwxr-x
1 user user 27887112 30. Apr 13:50 fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin
![]() | Falls hier ein x sichtbar ist, ist das executable bit bereits gesetzt (was hier nicht der Fall ist) |
![]() | Hier ist das Bit gesetzt, nachdem es ausdrücklich mittels chmod hinzugefügt wurde |
![]() |
Das executable bit wird vom Betriebsystem benötigt, um das Ausführen der Datei als Programm zu erlauben. Es kann verloren gehen, wenn das Installationsprogramm in ZIP-Archiven gespeichert, aus dem Internet heruntergeladen oder auf einem Wechseldatenträger abgespeichert wird. |
Sobald Sie sichergestellt haben, dass das executable bit für das Installationsprogramm gesetzt ist, versuchen Sie es auszuführen. Für den Anfang lassen Sie uns nur den Hilfetext des Programms anzeigen:
$ ./fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin -h Aufruf: ./fnd_linux_x86-64.bin [--restore <Pfad>] [--supported] [--verify] [-k] [--tempdir <Pfad>] [-x <Pfad>] [-i] [--relaxed] [--compatibility] [-v] [-d <Pfad>] [-n] [-b] [--su] [--sudo] [--] [--version] [-h] [...]
Dieser Hilfetext kann als Quelle für Online-Dokumentation genutzt werden. In ihm werden die Parameter die an das Installationsprogramm übergeben werden können, erklärt. Diese Parameter beeinflussen, wie gewisse Details der Installation durchgeführt werden. Im Normalfall können Sie das Installationsprogramm ohne zusätzliche Parameter ausführen.
Wenn Sie zum Beispiel Details über das NCP-Produkt erfahren möchten, das im Installationsprogramm enthalten ist, übergeben Sie den --info-Parameter.
$ ./fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin --info ------------------------------------- > NCP Friendly Net Detection Server < ------------------------------------- Dies ist ein Installationspaket für: Codename des Produktes: fnd Voller Produktname: NCP Friendly Net Detection Server Version des Produktes: 2.00 Ziel-Architektur: x86_64 Ziel-Betriebsystem: linux Bauart: debug Bibliotheksart: shared Größe der enthaltenen Daten: 3840972 bytes (3.66 MB) Umgebungsdaten: Erkannte Linux-Distribution: Gentoo Erkannte Linux-Version: Gentoo 2.2 Erkanntes Init-System: OpenRC Werkzeug zum Erlangen von Root-Rechten: su
Durch Übergabe des --info-Parameters gibt das Installationsprogramm Informationen über die enthaltenen Daten aus, und über das Linux-System, dass es erkannt hat. Danach beendet sich das Programm ohne weitere Aktionen auszuführen.
Wenn die Installation tatsächlich gestartet wird benötigen Sie ausreichende Berechtigungen, um die Installation durchzuführen. Wenn Sie die Installation als der root-Benutzer ausführen besteht kein Problem. Wenn Sie die Installation als normaler Benutzer ausführen, benötigt das Installationsprogramm jedoch root-Rechte um fortzufahren.
Um root-Rechte zu erhalten wird das Installationsprogramm das Programm su oder sudo aufrufen, welches Sie wiederum nach dem root- oder Benutzerpasswort fragen wird, abhängig von der Systemkonfiguration. Im Erfolgsfall wird das Installationsprogramm sich selbst erneut mit root-Rechten aufrufen.
Damit die Programme su und sudo richtig funktionieren müssen sie korrekt konfiguriert sein. Jede Linux-Distribution benutzt eine andere Voreinstellung und Strategie, wie dies gelöst ist. Für die typischen Linux-Distributionen und in den meisten gängigen Fällen wird das Programm, dass vom NCP-Installer gewählt wird, korrekt sein. In machen Fällen kann es jedoch für Sie nötig werden explizit das Werkzeug zu wählen, dass für diesen Zweck verwendet wird. Tun Sie dies indem Sie den Schalter --su oder --sudo als Parameter and das Installationsprogramm übergeben.
Nachfolgend ein Beispiel dafür, wie root-Rechte beim Start des NCP-Installers erlangt werden:
------------------------------------- > NCP Friendly Net Detection Server < ------------------------------------- Entpacke Installationsdateien... erfolgreich Es sind Root-Rechte notwendig, um die Installation fortzusetzen. Das 'su'-Hilfsprogramm wird nun gerufen, um das Installationsprogramm mit erhöhten Rechten neu zu starten. Bitte geben Sie die benötigten Anmeldedaten ein Passwort: === Rufe Installationsroutine === [...]
![]() | Hier wird das Werkzeug angezeigt, dass zur Erlangung von root-Rechten verwendet wird |
3.2. Ein typischer Installationsvorgang
Um tatsächlich eine Installation auszuführen rufen Sie einfach das Installationsprogramm ohne Argumente auf. Der Installer wird Sie durch eine Reihe von Schritten führen bis das NCP-Produkt vollständig auf Ihrem System installiert ist. Im ersten Schritt werden die im Installer enthaltenen Daten in ein temporäres Verzeichnis entpackt. Dann werden einige Kompabitilitäts-Überprüfungen durchgeführt. Diese stellen sicher, dass das Linux-System kompatibel mit der enthaltenen Software ist.
Falls diese Schritte erfolgreich sind gibt der Installer Informationen über die Software aus, die installiert werden soll. Das Programm bittet dann um Bestätigung, ob die Installation fortfahren soll. Wenn Sie eine Neuinstallation eines NCP-Produkts vornehmen sieht die Ausgabe ähnlich wie nachfolgend aus:
$ ./fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin ------------------------------------- > NCP Friendly Net Detection Server < ------------------------------------- Entpacke Installationsdateien... erfolgreich === Rufe Installationsroutine === Prüfe Kompatibilität... erfolgreich Keine bestehende Installation dieses Produkts wurde gefunden. Sie sind im Begriff die folgende Produktversion zu installieren: Codename des Produktes: fnd Voller Produktname: NCP Friendly Net Detection Server Version des Produktes: 2.00 Ziel-Architektur: x86_64 Ziel-Betriebsystem: linux Bauart: debug Bibliotheksart: shared Baubezeichnung: release+fnd-200 Gebaute Revision: rev16909 Wollen Sie diese Installation durchführen? (ja/j/nein/n):
Eine Reihe Fragen wie diese werden vom Installer gestellt. Geben Sie Ihre Antwort an der Eingabeaufforderung (ja/j/nein/n): ein. Die Werte in Klammern sind die möglichen Antworten in diesem Fall. Sie können also entweder j oder ja eingeben, um eine positive Antwort zu geben. Oder n oder nein um eine negative Antwort zu geben.
Diese erste Frage ermöglicht es Ihnen zu überprüfen, welche Software gleich installiert werden soll und gibt Ihnen die Möglichkeit zu überdenken, ob Sie wirklich die Installation ausführen wollen.
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NCP-Software wird durch eine Versionnummer und eine Revisionsnummer identifiziert. Die Versionnummer ist in diesem Fall 2.00. Die Revisionsnummer ist rev16909. Diese beiden Nummern bilden die eindeutige Identifikation eines NCP-Software-Stands. In älteren NCP-Versionen wurden stattdessen Build-Nummern verwendet, wie Build 039. |
Nachdem Sie j oder ja eingegeben haben wird der Installer mit den nächsten Schritten der Installation fortfahren. Erst werden die Voraussetzungen geprüft. Dieser Schritt stellt sicher, dass etwaige Abhängigkeiten, die das NCP-Produkt hat erfüllt sind. Ein Beispiel für eine solche Abhängigkeit ist, dass NCP Secure Enterprise HA-Server erfordert, dass NCP Secure Enterprise Server installiert ist, und zwar in der richtigen Version. Andernfalls kann die Installation nicht fortgesetzt werden.
Nachdem diese Überprüfung ausgeführt wurde bittet Sie der Installer den NCP Lizenztext zu lesen und zu akzeptieren. Nachdem die erste Frage zum Betrachten des Lizenztextes akzeptiert wurde, wird ein Textbetrachtungsprogramm gestartet, dass es Ihnen erlaubt den Lizenztext zu lesen und in ihm zu navigieren. Wenn Sie damit fertig sind verlassen Sie das Betrachtungsprogramm indem Sie die q-Taste drücken. Damit werden Sie zum Installationsvorgang zurückgebracht. Die nächste Frage ist, ob Sie dem Lizenztext zustimmen, was notwendig ist, damit die Installation fortfahren kann.
Folgendes zeigt die Ausgabe des Installationsvorgangs, wie er bislang beschrieben wurde:
Wollen Sie diese Installation durchführen? (ja/j/nein/n): j Prüfe Voraussetzungen... erfolgreich Als nächstes wird der Lizenztext für dieses NCP-Produkt in einem externen Programm angezeigt. Sie können durch den Text mit Hilfe der Pfeiltasten und Bild auf/ab navigieren. Um das Lesen zu beenden drücken Sie 'q'. Ihre Zustimmung zum Lizenztext ist notwendig, um die Installation fortzusetzen. Sind Sie bereit den Lizenztext anzusehen? (ja/j/nein/n): j Stimmen Sie dem Lizenztext zu? (ja/j/nein/n): j Sie haben den NCP Software-Lizenz-Text akzeptiert
Nachdem die Lizenz betrachtet und akzeptiert wurde fragt der Installer nach dem Installationsverzeichnis für das NCP-Produkt. Standardmäßig ist dies /opt/ncp/<prod>, was an der Eingabeaufforderung in eckigen Klammern angezeigt wird wie [/opt/ncp/<prod>]. Wählen Sie einen beliebigen gültigen Dateisystempfad als Installationsverzeichnis. Das Zielverzeichnis darf jedoch noch keine Daten enthalten, um Datenverlust zu verhindern. Wenn Sie mit dem vorgegebenen Pfad einverstanden sind, akzeptieren Sie ihn, in dem Sie einfach ENTER drücken.
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Das Installationsverzeichnis kann nachträglich nicht auf einfachem Weg geändert werden, daher wählen Sie es bitte sorgfältig. |
Nachdem Sie das Installationsverzeichnis gewählt haben beginnt die eigentliche Installation. Der Installer gibt eine Reihe von Punkten (.) aus während er alle notwendigen Dateien in das Zielverzeichnis kopiert. Dann erfolgt die Integration in das Linux-System:
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das installierte Produkt, seine Version und Installationsort werden verzeichnet
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die Programme, die mit dem Produkt ausgeliefert werden, werden zu der PATH-Variable des System hinzugefügt, so dass Sie sie direkt von der Kommandozeile zugreifen können (Sie müssen sich jedoch neu am System anmelden, um die neuen Kommandos sichtbar zu machen)
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das Produkt wird dem Linux-Init-System hinzugefügt, so dass es während dem Bootvorgang des Systems gestartet werden kann
Die letzten Fragen betreffen das Starten der neu installieren Software. Entscheiden Sie sich, ob Sie sie beim Systemstart hochfahren wollen und ob es jetzt sofort gestartet werden soll. Sie können das Produkt zu einem späteren Zeitpunkt zum Systemstart hinzufügen, wie es in Starten und Stoppen beschrieben ist.
Die abschließenden Installationsschritte die besprochen wurden sehen wie folgt aus:
Bitte wählen Sie ein Installationsverzeichnis [/opt/ncp/fnd]: Das Installationsverzeichnis ist /opt/ncp/fnd Installiere Daten.......................... erfolgreich Speichere Installations-Informationen... erfolgreich Passe die PATH-Variable des Systems an... erfolgreich Konfiguriere Init-System... erfolgreich Wollen Sie NCP Friendly Net Detection Server zum Systemstart hinzufügen? (ja/j/nein/n): n Wollen Sie NCP Friendly Net Detection Server jetzt sofort starten? (ja/j/nein/n): n NCP Friendly Net Detection Server kann gestartet werden durch den Aufruf /etc/init.d/ncp-fnd start und gestoppt werden durch den Aufruf /etc/init.d/ncp-fnd stop === Installationsroutine wurde verlassen === Räume temporäre Dateien auf... erfolgreich
Falls einer der Schritte der Installation bei Ihnen fehlgeschlagen ist werfen Sie einen Blick in die Fehlerbehandlung.
3.3. Aktualisierung bestehender Installationen
Das Installationsprogramm kann natürlich auch bestehende Installationen aktualisieren. Der Vorgang wie er für Neuinstallationen im vorherigen Abschnitt beschrieben wurde unterscheidet sich nur in manchen Aspekten, die in diesem Abschnitt behandelt werden.
Während dem Installationsschritt Prüfe Kompatibilität prüft der Installer, dass die bereits installierte Version mit der neuen Version aktualisiert werden kann, die im Installer enthalten ist. In manchen Fällen kann eine besondere Aktualisierungsreihenfolge über eine Zwischenversion nötig sein. In einem solchen Fall wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben werden und die Installation wird abgebrochen.
Im Erfolgsfall zeigt der Installer Informationen über die bereits installierte und die neue Softwareversion an, wie hier gezeigt:
------------------------------------- > NCP Friendly Net Detection Server < ------------------------------------- Entpacke Installationsdateien... erfolgreich === Rufe Installationsroutine === Prüfe Kompatibilität... erfolgreich Sie haben bereits folgende Version dieses Produkts installiert: Codename des Produktes: fnd Voller Produktname: NCP Friendly Net Detection Server Version des Produktes: 2.00 Ziel-Architektur: x86_64 Ziel-Betriebsystem: linux Bauart: debug Bibliotheksart: shared Sie sind im Begriff die folgende Produktversion zu installieren: Codename des Produktes: fnd Voller Produktname: NCP Friendly Net Detection Server Version des Produktes: 2.00 Ziel-Architektur: x86_64 Ziel-Betriebsystem: linux Bauart: debug Bibliotheksart: shared
Der Installer prüft Unterschiede zwischen der alten und der neuen Version der Software. Festgestellte Unterschiede werden in Farbe in der Ausgabe angezeigt. Wenn sich zum Beispiel die Produktversion von 2.00 nach 2.01 ändert, dann wäre die 2.01 in Farbe, zur einfacheren Erkennung.
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Eine Zurückstufung einer NCP-Installation auf eine ältere Version oder Revision ist möglicherweise nicht vollständig unterstützt und der Installer gibt in solchen Fällen eine Warnung aus. Wenn Sie sich unsicher darüber sind kontaktieren Sie den NCP-Support für detaillierte Informationen. |
Einige Installationsfragen werden während Aktualisierungen übersprungen. Zum Beispiel ist das Installationsverzeichnis bereits durch die existierende Installation festgelegt und muss nicht nochmals abgefragt werden. Außerdem werden Sie auch nicht nochmals gefragt, ob Sie die Software dem Systemstart hinzufügen wollen.
Während der Aktualisierung werden jedoch einige zusätzliche Schritte durchgeführt:
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Falls das zu aktualisierende Produkt gerade gestartet ist, dann wird es angehalten. Sie werden allerdings zunächst danach gefragt, ob Sie das auch tun wollen.
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Eine Sicherungskopie der existierenden Installation wird angelegt. Dieser Schritt wird immer ausgeführt, sofern Sie nicht das Argument --nobackup an das Installationsprogramm übergeben haben. Für weitere Informationen über Sicherungskopien siehe Wiederherstellung von Sicherungskopien.
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Der Schritt Aktualisierung der Installationsstruktur führt etwaige Schritte aus, die nötig sind, um die bestehende Installation kompatibel mit der neuen Version der Software zu machen. Zum Beispiel können sich die Ablageorte von Dateien ändern oder Konfigurationsdateien müssen angepasst werden.
Die Dateien der neuen Software überschreiben alte Versionen dieser Dateien im Installationsverzeichnis. Konfigurationsdateien die dafür gedacht sind vom Benutzer bearbeitet zu werden, werden nicht überschrieben, stattdessen befinden sich Dateien die in .sam enden daneben, die eine Beispielkonfiguration enthalten, die nach einer Aktualisierung auf Änderungen überprüft werden kann.
Falls eine Aktualisierung wesentliche Änderungen mit sich bringt, von denen der Benutzer Kenntnis haben muss, werden besondere Hinweis-Nachrichten während der Installation angezeigt.
3.3.1. Aktualisierungen von alten Versionen, die eine inkompatible Dateistruktur verwenden
Ältere Versionen von NCP-Produkten haben eine andere Installationsroutine verwendet, die weniger flexibel als die aktuelle war. Außerdem verwenden alte Versionen eine unterschiedliche Dateistruktur. Während in aktuellen Versionen die meisten Daten in einem Installationsverzeichnis gespeichert werden, waren die Daten in alten Versionen über mehrere Pfade verteilt.
Diese älteren Versionen von NCP-Produkten können ebenso auf die neue Dateistruktur aktualisiert werden. Einige Vorkehrungen müssen jedoch getroffen werden. Die Aktualisierung der alten auf die neue Struktur kann nur von bestimmten Versionen aus ausgeführt werden:
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NCP Secure Enterprise Server kann von Version 8.11 auf Version 8.14 aktualisiert werden
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NCP Secure Enterprise HA-Server kann von Version 3.04 auf Version 3.05 aktualisiert werden
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NCP Friendly Net Detection Server kann von Version 1.01 auf Version 2.00 aktualisiert werden
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NCP Secure Client kann von Version 3.25 auf Version 3.30 aktualisiert werden
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NCP Secure Enterprise Managment Server kann von Version 3.02 auf Version 3.03 aktualisiert werden
Falls die Version Ihres NCP-Produkts älter ist als hier gezeigt ist es notwendig, dass Sie erst auf die hier gelistete Version aktualisieren und erst dann die Aktualisierung auf die Installation neuer Art vornehmen.
Die aktuelle Installationsroutine wird diese Bedingungen überprüfen und nur Aktualisierungen von den oben genannten Versionen erlauben. Falls die Aktualisierung als durchführbar eingestuft wird zeigt der Installer eine etwas andere Versionsinformation:
Für dieses Produkt wurde folgende Installation alter Art gefunden: NCP Friendly Net Detection Server 1.00 Build 006 Version: 1.00 Sie sind im Begriff die folgende Produktversion zu installieren: Codename des Produktes: fnd Voller Produktname: NCP Friendly Net Detection Server Version des Produktes: 2.00 Ziel-Architektur: x86_64 Ziel-Betriebsystem: linux Bauart: debug Bibliotheksart: shared
Außerdem wird der Installer Sie informieren, dass diese Aktualislierung wesentliche Änderungen mit sich bringen wird. Später wird Ihnen der Installer die Möglichkeit geben das Installationsverzeichnis der Software zu ändern. In alten Installationen von NCP-Produkten außer bei NCP Secure Enterprise Managment Server war das Installationsverzeichnis festgelegt auf den Pfad /usr/local/ncp/<prod>. Deshalb gibt Ihnen der Installer die Möglichkeit die Installation an einen anderen Ort zu verschieben. Dies ist das einzige Mal, dass Sie sich für einen anderen Installationspfad entscheiden können. Sie können jedoch den alten Installationspfad beibehalten, indem Sie den vorgegebenen Installationspfad, der vom Installer angezeigt wird, auswählen.
Falls Sie sich entscheiden das Installationsverzeichnis zu wechseln kann es notwendig werden, dass Sie Konfigurationsdateien des NCP-produkts anpassen, um den neuen Installationspfaden gerecht zu werden, obwohl der Installer sich Mühe gibt alles entsprechend anzupassen. Hier ist die diesbezügliche Ausgabe während der Installation bezüglich der Auswahl eines neuen Installationsverzeichnisses:
Beginnend mit diesem Update von NCP Friendly Net Detection Server ist es möglich benutzerdefinierte Installationspfade auszuwählen. Standardmäßig wird der bisherige Installationspfad beibehalten. Sie können einen anderen auswählen wenn Sie mögen. Bitten geben Sie den Installationspfad an oder drücken Sie Eingabe, um den aktuellen beizubehalten. (drücken Sie Eingabe, um den Vorschlag, der in Klammern angezeigt wird zu akzeptieren) [/usr/local/ncp/fnd]:
Im alten Installationskonzept wurden Dateien oft flach in das Installationsverzeichnis gelegt. In der neuen Installation sind die Dateien in Unterverzeichnisse des Installationsverzeichnisses strukturiert wie bin, sbin und etc. Daher muss der Installer während der Aktualisierung entscheiden, welche existierenden Dateien in welche Unterverzeichnisse gehören. Alle Dateien die der Installer kennt werden automatisch an die richtige Stelle verschoben.
Es kann jedoch auftreten, dass einige Dateien dem Installer nicht bekannt sind. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Benutzer benutzerdefinierte Dateien zu der Installation hinzugefügt hat. Da die Installationsroutine nicht wissen kann, was mit solchen Dateien zu tun ist, legt sie sie an einem sicheren Ort unterhalb des Unterverzeichnisses old ab. In diesem Fall gibt der Installer eine Warnmeldung während der Aktualisierung aus. Sie müssen sich um die in das old-Verzeichnis abgelegten Dateien per Hand kümmern und entscheiden, wo sie hingehören, oder was mit ihnen zu tun ist.
Installationsstruktur wird aktualisiert... erfolgreich HINWEIS: 1 Dateien, die diese Installationsroutine nicht zuordnen konnte wurde nach '/usr/local/ncp/fnd/old' verschoben. Bitte untersuchen Sie diese Dateien und entfernen Sie sie oder verschieben Sie sie an die richtigen Stellen. HINWEIS: Sie müssen unter Umständen Konfigurationsdateien des Produkts in '/usr/local/ncp/fnd/etc' anpassen, um den neuen Dateipfaden gerecht zu werden. Bitte überprüfen Sie sie um Konfigurationsfehler zu vermeiden. Die alte Installationsstruktur wurde entfernt.
Aktualisierung alter Installationen von NCP Secure Enterprise Server, die auch NCP Secure Enterprise HA-Server installiert haben
Wenn Sie eine alte Installation von NCP Secure Enterprise Server und NCP Secure Enterprise HA-Server haben, die Sie aktualisieren wollen dann muss ein besonderes Vorgehen eingehalten werden. NCP Secure Enterprise HA-Server kann nur installiert werden, wenn NCP Secure Enterprise Server bereits installiert ist, weil er davon abhängt. Zur Aktualisierung auf die neue Installationsroutine ist es notwendig erst NCP Secure Enterprise HA-Server auf die neue Version zu aktualisieren. Erst danach aktualisieren Sie NCP Secure Enterprise Server ebenso.
Es ist nicht möglich nur NCP Secure Enterprise HA-Server auf die neue Version zu aktualisieren, weil er nicht funktioniert bis Sie auch NCP Secure Enterprise Server aktualisiert haben.
Die Installationsroutine wird Sie informieren, falls die vorgesehene Aktualisierungs-Reihenfolge nicht eingehalten wird und eine Aktualisierung in diesem Fall ablehnen.
Aktualisierung alter Installationen von NCP Secure Enterprise Managment Server die auch die Erweiterung NCP Advanced Authentication Add-On installiert haben
Im Fall von NCP Secure Enterprise Managment Server kann das NCP Advanced Authentication Add-On nachinstalliert werden. NCP Advanced Authentication Add-On ist eine Erweiterung, die vollständig innerhalb des Installationsverzeichnisses von NCP Secure Enterprise Managment Server installiert ist. Um auf die neue Version der Installationsroutine zu aktualisieren, aktualisieren Sie bitte erst NCP Secure Enterprise Managment Server und dann NCP Advanced Authentication Add-On danach, damit alles wieder korrekt funktionieren kann.
3.4. Produkt-spezifische Installationsfunktionen
Einige NCP-Produkte haben besondere Funktionen während der Installation. Diese Fälle werden in diesem Abschnitt behandelt.
3.4.1. NCP Secure Enterprise Managment Server
Im Falle des NCP Secure Enterprise Managment Server wird Sie der Installer während der Installation nicht fragen, ob Sie die Software direkt starten möchten, da hierfür eine Datenbankverbindung konfiguriert sein muss, bevor erfolgreich gestartet werden kann.
3.4.2. NCP Secure Enterprise Server
Nach der Installation des NCP Secure Enterprise Server, sofern eine interaktive Installation ausgeführt wird, fragt der Installer Sie nach der IP-Adresse und Netzmaske des virtuellen Netzwerkadapters des VPN-Servers. Diese Einstellung kann zu einem späteren Zeitpunkt geändert werden durch Benutzung des Programms ses-config, das weiter unten beschrieben wird.
3.4.3. NCP Secure Client
Für den NCP Secure Client wird während der Installation ein besonderes Gruppenkonto ncp angelegt. Nur Benutzer die Mitglied dieser Gruppe sind können die grafische Monitoranwendung des VPN-Clients starten.
Standardmäßig wird der Benutzer, der das Installationsprogramm ausführt automatisch zu diesem Gruppenkonto hinzugefügt, es sei denn der Installer wird direkt als der root-Benutzer ausgeführt.
Übergeben Sie die Schalter --user und --group an das Installationsprogramm, um ausdrücklich einen Namen für das Gruppenkonto zu wählen und einen Benutzer, der zu dieser Gruppe während der Installation hinzugefügt wird, zu bestimmen. Um einen oder mehrere Benutzer zu einem späteren Zeitpunkt zu dieser Gruppe hinzuzufügen, benutzen Sie Ihre üblichen Linux-Administrationswerkzeuge.
3.5. Deinstallation
Zur Deinstallation existiert ein separates Programm <prod>-uninstall für jedes NCP-Produkt. Das Deinstallations-Programm wird Sie über das Produkt, dass Sie deinstallieren wollen informieren und darüber, welche Pfade von der Deinstallation betroffen sind. Dann werden Sie gefragt, ob Sie wirklich mit dem Deinstallationsvorgang fortfahren wollen.
Das Deinstallations-Programm wird alle Dateien die zum Produkt gehören entfernen, genauso wie verschiedene Systemeinstellungen die für die Software angepasst wurden, wie zum Beispiel das Linux-Init-System, Gruppenkonten usw. Die einzigen Daten, die nicht entfernt werden sind die Folgenden:
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Die Datei /etc/ncp.db wird nicht entfernt, weil sie mit anderen möglichen Installationen von NCP-Produkten geteilt wird und NCP-Lizenzdaten enthält, die Sie gegebenenfalls registriert haben.
Falls Sie ein NCP-Produkt automatisch ohne eine interaktive Abfrage entfernen wollen, können Sie die Option --force an das Programm <prod>-uninstall übergeben, so dass es keine Fragen stellt.
Dieses Programm wird das folgende Produkt von Ihrem System entfernen. Dies schließt Ihre benutzerdefinierte Konfiguration, Sicherungsdaten und Logdateien mit ein: Codename des Produktes: fnd Voller Produktname: NCP Friendly Net Detection Server Version des Produktes: 2.00 Ziel-Architektur: x86_64 Ziel-Betriebsystem: linux Bauart: debug Bibliotheksart: shared Die folgenden Pfade werden entfernt: - /opt/ncp/fnd - /var/adm/ncp/fnd - /var/log/ncp/fnd Wollen Sie die Deinstallation wirklich ausführen? (ja/j/nein/n): j Austragen aus dem Init-System... erfolgreich Entferne PATH-Einstellung aus dem System... erfolgreich Entferne Installationsdateien... erfolgreich Säubere globale Produktkonfiguration... erfolgreich
![]() |
Keine Sicherungskopie wird nach der Installation zurückbleiben, so dass alle Ihre Daten verloren sind. Seien Sie vorsichtig mit der Deinstallations-Routine in produktiven Umgebungen. |
3.6. Liste der Dateipfade
Abgesehen vom Haupt-Installationsverzeichnis benutzt NCP-Software einige andere Pfade im Linux-Dateisystem, um Daten abzulegen. Hier ist ein Überblick über diese Stellen:
Ort | Beschreibung |
---|---|
/etc/ncp.db |
Eine Datenbank-Datei, die zwischen allen Installationen von NCP-Software geteilt wird. Sie enthält einige Softwareeinstellungen und Lizenz- und Versionsdaten für jedes installierte Produkt. |
/etc/ncp.info |
Eine Konfigurationsdatei, in der alle Installationen von NCP-Produkten, ihre Installationsverzeichnisse und Versionen verzeichnet werden. |
/var/log/ncp/<prod> |
Logdateien die von NCP-Programmen erzeugt werden, werden je Produkt in einem gesonderten Verzeichnis an diesem Ort abgelegt. |
/var/adm/backup/ncp/<prod> |
Sicherungskopien, die während Aktualisierungen von NCP-Software erstellt werden, werden hier abgelegt. |
/var/adm/ncp/<prod>/crashes |
Informationen über Programmabstürze werden hier gesammelt. |
3.7. Wiederherstellung von Sicherungskopien
Wie im Abschnitt über Aktualisierungen beschrieben, werden Sicherungskopien von der Installationsroutine erzeugt, bevor neue Dateien installiert werden. Dieser Abschnitt erklärt, wie man eine Sicherungskopie wiederherstellt, um zu einem alten Stand einer Installation von NCP-Software zurückzukehren.
Wen eine Sicherungskopie durch die Installationsroutine erzeugt wird, wird sie im Verzeichnis /var/adm/backup/ncp/<prod> abgelegt. Die Sicherungskopie besteht aus einem einzelnen tar-Archiv, dass in .tar.gz endet und der Dateiname enthält das Datum der Erzeugung, wie zum Beispiel update_2014-4-11_15:15.tar.gz.
Das Sicherungsarchiv enthält alle Dateien, die zur Installation gehören. Wenn Sie eine bestimmte Datei aus der Sicherungskopie wiederherstellen wollen, öffnen Sie das Archiv mit ihrem bevorzugten Archivierungs-Programm, entpacken Sie sie und legen sie an die passende Stelle.
Wenn Sie die komplette Sicherungskopie wiederherstellen wollen, benutzten Sie die Installationsroutine für das Produkt. Sie müssen den Parameter --restore an den Installer übergeben und den Pfad zu dem Sicherungsarchiv, dass Sie wiederherstellen wollen. Der Installer wird Sie dann durch die Wiederherstellung der Sicherungskopie führen.
Seien Sie jedoch vorsichtig: Mit der Wiederherstellung der Sicherungskopie verlieren Sie alle Daten, die zur aktuellen Installation des Produkts gehören. Siehe auch Wiederherstellung einer Sicherungskopie für eine Beispielsausgabe des Wiederherstellungsvorgangs von Sicherungskopien.
./fnd_linux_x86-64_200_rev16909.bin --restore /var/adm/backup/ncp/fnd/update_2014-5-9_14:49.tar ------------------------------------- > NCP Friendly Net Detection Server < ------------------------------------- Wollen Sie NCP Friendly Net Detection Server wirklich aus dem Sicherungsarchiv in '/var/adm/backup/ncp/fnd/update_2014-5-9_14:49.tar.gz' wiederherstellen? (ja/j/nein/n): j Die folgenden Dateien werden gemeinsam von verschiedenen NCP-Produkten genutzt und enthalten Installations- und Lizenzinformationen. Wenn sie mit Dateien aus dem Sicherungsarchiv überschrieben werden kann dies einen Datenverlust für bestehende NCP-Software-Installationen verursachen: - '/etc/ncp.db' - '/etc/ncp.info' Wollen Sie diese Dateien mit den Versionen aus der Sicherungskopie überschreiben? (ja/j/nein/n): n Das Wurzelverzeichnis von NCP Friendly Net Detection Server existiert bereits in /opt/ncp/fnd Durch das Löschen dieses Verzeichnisses werden Dateien, die seit dem Anlegen der Sicherungskopie hinzugefügt wurden, entfernt. Wollen Sie dieses Verzeichnis löschen bevor die Sicherungskopie wiederhergestellt wird? (ja/j/nein/n): j Lösche /opt/ncp/fnd... erfolgreich Stelle Sicherungsarchiv wieder her... erfolgreich
3.7.1. Wiederherstellung von Sicherungskopien alter Installationen
Wenn Sie eine alte Version eines NCP-Produkts aktualisieren wird eine Sicherungskopie der alten Softwareversion in einem Verzeichnis in /var/adm/backup/ncp/<prod> angelegt. Das Verzeichnis ist nach dem Muster deinst-<datum> benannt, wobei <datum> dem Datum entspricht, als die Aktualisierung vorgenommen wurde. Innerhalb dieses Verzeichnisses sind alle Dateien der alten Installationsstruktur unkomprimiert abgelegt.
Es gibt keinen Weg diese Sicherungskopien automatisch mit dem NCP-Installationsprogramm wiederherzustellen. Falls Sie es wiederherstellen wollen, deinstallieren Sie bitte erst etwaige neuere Versionen der NCP-Software und kopieren alle im Sicherungsverzeichnis vorliegenden Dateien in die Dateisystemwurzel, wie hier:
$ cp -r /var/adm/backup/ncp/fnd/deinst-140509/* /
Dies wird Ihre alte Installation wiederherstellen.
3.8. Automatische Installation
Sie können ein NCP-Produkt automatisch installieren ohne jegliche Benutzerinteraktion. Dies ist nützlich zum schnellen Testen, oder wenn Sie NCP-Software über Skripte verteilen möchten.
Um den automatischen Installationsmodus einzuschalten ist der grundlegende Parameter, der zum Aufruf der Installationsroutine hinzugefügt werden muss --batch. In diesem Modus werden jegliche interaktive Fragen als positiv beantwortet angenommen. Für etwaige Konfigurationswerte, die vom Benutzer abgefragt würden, werden Standardwerte ausgewählt.
Sie können immer noch das Installationsverzeichnis auswählen, auch wenn Sie den automatischen Installationsmodus verwenden, indem Sie den Parameter --dir an das Installationsprogramm übergeben, gefolgt vom gewünschten Installationspfad.
Eine automatische Installation kann nur durch den root-Benutzer ausgeführt werden, da das Passwort zur Rechteerhöhung nicht ohne Nutzerinteraktion eingelesen werden kann.
3.9. Umgang mit Installationsfehlern
Die Installation von Software auf einer großen Bandbreite unterschiedlicher Linux-Distributionen, Versionen und Konfigurationen ist eine komplexe Aufgabe. Deshalb können Probleme entstehen beim Versuch ein NCP-Produkt zu installieren oder zu aktualisieren. Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie ausprobieren können, um das Problem zu beheben, bevor Sie den NCP-Support kontaktieren. Das Installationsprogramm bietet einige Schalter, die helfen können Installationsfehler zu untersuchen oder sogar zu beheben.
Zunächst können Sie die Integrität der im Installationsarchiv enthaltenen Daten überprüfen. Dies wird gemacht indem die Option --verify übergeben wird. Dies veranlasst den Installer sich selbst zu verifizieren und Erfolg oder Fehler zu melden. Keine Installationsschritte werden ausgeführt. Falls die Verifikation fehlschlägt, dann hat das Installationsprogramm selbst Schaden genommen, vermutlich während es auf die Zielmaschine übertragen wurde. In diesem Fall beziehen Sie eine korrekte Version des Installationsprogramms und versuchen Sie es erneut.
Einige kleinere Probleme können vermieden werden, indem der Schalter --compatibility an den Installer übergeben wird. Dies ändert das Verhalten des Installers in einigen Details, um kompatibler mit unerwarteten Linux-Umgebungen zu sein, wobei mache Überprüfungen nicht mehr so gut ausgeführt werden können, wie ursprünglich geplant.
Der Schalter --relaxed ignoriert einfach gewisse Arten von Fehlern. Falls zum Beispiel die Integration des NCP-Produkts in das Linux-Init-System fehlschlägt, wird diese Tatsache ignoriert und die Installation wird fortgesetzt. Dies gilt nur für Installationsschritte, die nicht wesentlich für die Grundfunktion der Software sind. Sie können dann versuchen die verbleibenden Probleme manuell zu beheben oder ohne die fehlenden Funktionen auskommen.
Schließlich veranlasst der Schalter --verbose den Installer dazu mehr Informationen darüber auszugeben, was hinter den Kulissen geschieht. Die angezeigte Information kann Ihnen einen Hinweis darauf geben, warum die Installation nicht funktioniert. Auf der anderen Seite kann die umfangreiche Ausgabe wertvoll für den NCP-Support sein, um Ihr Problem zu untersuchen. Wenn Sie den verbose-Modus einschalten wird zum Beispiel jede Datei und ihr Zieltort angezeigt, die der Installer installiert.
4. Starten und Stoppen des Produkts
In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie das Starten und Stoppen von NCP-Produkten unter Linux gehandhabt wird.
4.1. Manuelles Hoch- und Herunterfahren
Jedes NCP-Produkt besteht aus einem oder mehreren Hintergrundprozessen, die im System laufen, um die Funktionalität des jeweiligen Produkts zur Verfügung zu stellen. Solche Hintergrundprozesse werden in Linux Dämonen genannt.
Das Programm <prod>-sentinel ist dafür zuständig alle Dämonen, die zu einem NCP-Produkt gehören zu starten. Es kann verwendet werden, um die Software manuell zu starten, um zum Beispiel um zu überprüfen, ob alles korrekt funktioniert, bevor die Software automatisch während dem Systemstart hochgefahren wird.
Als ersten Test rufen Sie das Programm sentinel mit dem Schalter -f auf, so dass es nicht in den Hintergrund verschwindet und Informationen auf die Konsole ausgibt. Dabei werden Sie sehen, dass das sentinel-Programm damit beginnt das komplette NCP-Produkt hochzufahren. Wenn ein Fehler auftritt wird das sentinel-Programm alles wieder herunterfahren und mit einem Fehler zurückkehren. Andernfalls läuft das Programm weiter, bis eine Aufforderung zum Herunterfahren auftritt, zum Beispiel indem Strg + C gedrückt wird. Siehe die Ausgabe des fnd-sentinel für ein Beispiel, wie man sentinel manuell laufen lässt.
$ fnd-sentinel -f Setze core_pattern auf '|/opt/ncp/fnd/bin/fnd-crash --dump %p;%u;%g;%s;%t;%h;%e;%%%E;%c --downstream core' Starte Dämon für Erkennung befreundeter Netze ... okay product started fnd-sentinel: wurde gestartet am Mo 26 Mai 2014 14:53:46 CEST Listen Port 12521 Start FND Listener^CAnforderung zum Herunterfahren empfangen. Fahre alle Dämonen herunter Stoppe Dämon für Erkennung befreundeter Netze ... Stop FND Listener zurückgekehrt Aufräumen von VPN-Einstellungen im System... Räume iptables mangle-Regeln auf Räume unbenutzte Shared-Memory-Segmente auf Räume unbenutzte Semaphoren auf Räume unbenutzte Nachrichtenschlangen auf fnd-sentinel: beendet am Mo 26 Mai 2014 14:53:50 CEST
![]() | Beim Drücken von Strg + C wird das sentinel-Programm das Produkt wieder herunterfahren und zurückkehren nachdem einige Aufräumarbeiten durchgeführt wurden. |
![]() |
Einige NCP-Produkte wie NCP Secure Enterprise Managment Server können direkt nach der Installation nicht erfolgreich gestartet werden, wenn sie nicht zuvor korrekt konfiguriert wurden. |
Sie finden weitere Informationen über das sentinel-Programm hier.
4.2. Hoch- und Herunterfahren über das Linux-Init-System
Im Normalbetrieb werden Sie typischerweise wollen, dass NCP-Software während dem normalen Startvorgang des Betriebsystems hochgefahren wird. In Linux ist ein Init-System dafür zuständig Dienste während dem Startvorgang in Betrieb zu nehmen. Derzeit gibt es eine Reihe unterschiedlicher Init-Systeme die in den verbreiteten Linux-Distributionen zum Einsatz kommen (siehe Vergleich von Init-Systemen).
Name | Beschreibung | Verwendet in |
---|---|---|
SystemV |
Dies ist das klassische UNIX-artige Init-System, dass Shell-Skripten und Abhängigkeiten zwischen ihnen verwendet. |
Debian bis zu Version 7, openSUSE vor Version 12.3, SLES vor Version 12, Rückwärtskompatibiltät in CentOS 6 and RHEL 6 |
Upstart |
Ein fortgeschrittenes, ereignis-orientiertes Init-System, dass für Ubuntu-Linux entwickelt wurde. |
Ubuntu-Versionen bis zu Version 14, grundlegende Unterstützung in CentOS 6 und RHEL 6 |
Systemd |
Ein modernes, ereignis-orientiertes Init-System mit Unterstützung für viele moderne Linux-Funktionen, entwickelt durch die Linux-Gemeinde. |
openSUSE beginnend von Version 12.3, SLES ab Version 12 |
OpenRC |
Ein Nischen-Init-System, entwickelt von der Gentoo-Linux-Gemeinde. |
Aktuelles Gentoo Linux |
NCP-Software unterstützt alle diese verbreiteten Init-Systeme und kann NCP-Programme so einrichten, dass sie während dem Systemstart hochgefahren werden. Während der Installation von NCP-Software wird diese Integration standardmäßig durchgeführt. Der Installer fragt Sie nur, ob Sie das NCP-Produkt während des Startvorgangs hochfahren möchten, oder nicht. Um diese Autostart-Einstellung später zu ändern, benutzen Sie das Programm <prod>-initconfig.
Da unterschiedliche Init-Systeme in Linux verwendet werden, unterscheiden sich auch die Kommandos, um ein NCP-Produkt zu starten oder zu stoppen von Fall zu Fall. Wenn Sie nicht wissen, welche die korrekten Kommandos für Ihren spezifischen Fall sind, lassen Sie sich vom Programm <prod>-initconfig weiterhelfen. Übergeben Sie ihm die Parameter --show-start-cmd und --show-stop-cmd, um die Kommandos zum Starten bzw. Stoppen der NCP-Software auszugeben.
Jedes Init-System benutzt einen grundlegenden Skript- oder Dienstnamen, um die unterschiedlichen Programme, die verwaltet werden, zu unterscheiden. Bei NCP-Software lautet dieser Basisname ncp-<prod>. Beachten Sie das Beispiel des Startens von NCP Friendly Net Detection Server bei Verwendung des SystemV-Init-Systems auf Debian.
$ fnd-initconfig --show-start-cmd/etc/init.d/ncp-fnd start $ /etc/init.d/ncp-fnd start
Starting NCP Friendly Net Detection Server Starting Friendly Net Detection Daemon ... okay $ /etc/init.d/ncp-fnd status
Current operational status of NCP Friendly Net Detection Server Friendly Net Detection Daemon ============================= Status: running since Mo 12 Mai 2014 04:07:16 CDT Command Line: /usr/local/ncp/fnd/sbin/ncpfndd -f Process ID: 5010
![]() | Dies ermittelt das Kommando, um NCP Friendly Net Detection Server über das Debian-Init-System zu starten |
![]() | Unter Verwendung des Startkommandos fahren wir NCP Friendly Net Detection Server hoch |
![]() | Sie können auch den aktuellen Betriebszustand von NCP Friendly Net Detection Server ausgeben lassen. Das Kommando, um dies zu erreichen unterscheidet sich zwischen Init-Systemen. |
Falls Sie sich nicht entschlossen haben den Autostart der NCP-Software während der Installation einzuschalten, ändern Sie diese Einstellung nachträglich durch Verwendung von <prod>-initconfig -a 1, um den Autostart einzuschalten, oder <prod>-initconfig -a 0, um ihn entsprechend wieder auszuschalten. Wenn der Autostart aktiviert ist, sollte die NCP-Software während dem normalen Systemstart des Linux-Systems hochgefahren werden.
![]() |
Sie können die Autostart-Einstellung auch mittels der Mechanismen ändern, die von Ihrem Init-System zur Verfügung gestellt werden, falls Sie damit vertraut sind. Unter Debian-Linux können Sie zum Beispiel NCP Friendly Net Detection Server zum Autostart hinzufügen, indem Sie insserver --add ncp-fnd aufrufen. Das <prod>-initconfig-Werkzeug bringt lediglich den Vorteil, dass es unabhängig vom darunterliegenden Init-Systems ist. |
![]() |
Wenn Sie NCP Secure Enterprise HA-Server installiert haben, der von NCP Secure Enterprise Server abhängt, dann werden sie beide unabhängig im Init-System konfiguriert. Bei manchen Init-Systemen wird beim Start von NCP Secure Enterprise HA-Server automatisch auch NCP Secure Enterprise Server gestartet, um sicherzustellen, dass diese Abhängigkeit erfüllt ist. In machen Fällen müssen Sie selbst sicherstellen, dass beide zum Autostart hinzugefügt sind, um die Behandlung dieser Abhängigkeit korrekt vorzunehmen. |
Teil der Integration von NCP-Produkten in das Linux-Init-System ist eine Konfigurationsdatei, die es erlaubt auf einfache Art Startparameter zu konfigurieren. Die folgende Tabelle zeigt den Ort dieser Konfigurationsdatei für die verschiedenen Init-Systeme:
Init System | Ort der Konfiguration |
---|---|
SystemV |
/etc/default/ncp-<prod> |
Upstart |
/etc/init/ncp-<prod>.override |
Systemd |
/etc/sysconfig/ncp-<prod> or /etc/conf.d/ncp-<prod> (unerscheidet sich zwischen Linux-Distributionen) |
OpenRC |
/etc/conf.d/ncp-<prod> |
Im Falle des NCP Friendly Net Detection Server kann ein solche Konfigurationsdatei wie folgt aussehen (kann sich aber wegen Unterschieden zwischen Init-Systemen leicht unterscheiden):
# this is an automatically generated init script for NCP Friendly Net # Detection Server # You can add command line switches to this variable that shall be passed to # the sentinel program SENTINEL_OPTS="" # You can add command line switches to this variable that shall be passed to # the control program CONTROL_OPTS="" # Allows to pass custom arguments to the ncpfndd daemon process ncp_args_ncpfndd=""
Die Variablen ncp_args_* dienen dazu zusätzliche Parameter an die jeweiligen Dämonen zu übergeben, wie hier erklärt. Die Variablen SENTINEL_OPTS und CONTROL_OPTS erlauben es benutzerdefinierte Parameter an Aufrufe der Programme sentinel und control zu übergeben, wenn Sie über das Init-System ausgeführt werden.
Sie können weiterführende Informationen über <prod>-initconfig hier finden.
5. Kommandozeilenwerkzeuge
Hier finden Sie Dokumentation über Kommandozeilenwerkzeuge, die zusammen mit NCP-Produkten unter Linux installiert werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über verfügbare Hilfsprogramme:
Programm | Beschreibung |
---|---|
<prod>-config |
Ein Konfigurations-Werkzeug, das nur für manche NCP-Produkte installiert wird und es ermöglicht interaktive und nicht-interaktive Konfiguration diverser Software-Einstellungen vorzunehmen. Siehe produktspezifische Konfiguration für weitere Informationen. |
<prod>-control |
Das Gegenstück zum <prod>-sentinel, das es ermöglicht eine laufende Instanz eines NCP-Produkts zu steuern. |
<prod>-crash |
Ein Werkzeug das verwendet wird, um Informationen über Abstürze von NCP-Programmen zu erzeugen und zu verwalten. |
<prod>-desktopconfig |
Ein Werkzeug, dass nur in NCP Secure Client enthalten ist, um die Integration der grafischen Programmteile in die Desktop-Oberfläche vorzunehmen. |
<prod>-initconfig |
Verwaltung der Integration in und Einstellungen für das Linux-Init-System. |
<prod>-inspector |
Ein Entwicklungswerkzeug zum Abrufen von Analyse-Informationen von NCP-Software zur Laufzeit. |
<prod>-license |
Anzeige und Verwaltung aktiver Softwarelizenzen. |
<prod>-sentinel |
Verwaltungsprozess für alle Dämon-Prozesse eines NCP-Produktes. |
<prod>-uninstall |
Deinstallations-Programm. |
5.1. Die Programme sentinel und control
In manuelles Hoch- und Herunterfahren haben Sie erfahren, wie das <prod>-sentinel verwendet werden kann, um ein NCP-Produkt manuell zu starten. In diesem Abschnitt lernen Sie mehr darüber, was Sie mit den Programmen <prod>-sentinel und <prod>-control tun können.
Das Programm sentinel ist das Hauptprogramm, dass dafür zuständig ist alle Hintergrundprozesse (Dämonen) zu starten und zu beenden, die zu einer NCP-Software-Lösung gehören. Einige einfachere NCP-Produkte wie NCP Friendly Net Detection Server bestehen nur aus einem einzelnen Dämon-Prozess, aber die meisten bestehen aus einer Gruppe von fünf oder mehr Dämon-Prozessen die laufen müssen, um die volle Funktionalität der Software zur Verfügung zu stellen. Auch wenn NCP-Software über das Linux-Init-System gestartet wird kommt das sentinel-Programm zum Einsatz.
Das Programm <prod>-control ist das Gegenstück zum Programm sentinel und wird verwendet, um mit einem im Hintergrund laufenden sentinel-Prozess zu interagieren. Zum Beispiel erhalten Sie Informationen über den aktuellen Betriebszustand des NCP-Produkts, indem Sie <prod>-control -s aufrufen, wie im Beispiel für NCP Friendly Net Detection Server gezeigt. Die Ausgabe zeigt Informationen über jeden derzeit laufenden Dämon-Prozess, seit wann er läuft, die Parameter die verwendet wurden, um ihn zu starten und seine Prozess-ID.
$ fnd-control -s Gegenwärtiger Betriebszustand von NCP Friendly Net Detection Server Dämon für Erkennung befreundeter Netze ====================================== Zustand: läuft seit Mo 26 Mai 2014 14:57:10 CEST Kommandozeile: /opt/ncp/fnd/sbin/ncpfndd -f Prozess ID: 6180
Das Programm <prod>-control ermöglicht es Ihnen alle Dämonen-Prozesse die vom sentinel ausgeführt werden zu stoppen oder neuzustarten. Dies wird erreicht, indem die Schalter --shutdown bzw. --restart übergeben werden.
![]() |
Wenn Sie ein NCP-Produkt über das Linux-Init-System oder das <prod>-initconfig-Werkzeug gestartet haben, sollten Sie es nicht auf diesem Weg herunterfahren, weil es das Init-System verwirren kann. Das Init-System könnte dann denken, dass NCP-Programm sei abgestürzt, da es sich beendet hat, ohne dazu vom Init-System aufgefordert worden zu sein. |
5.1.1. Operationen auf individuellen Dämon-Prozessen
Weiterhin können Sie Aktionen auf jeden einzelnen Dämon-Prozess ausführen, die der sentinel ausführt. Um eine List aller Dämon-Prozesse die sentinel kennt zu erhalten, rufen Sie einfach <prod>-sentinel -l:
$ fnd-sentinel -l Dämon für Erkennung befreundeter Netze ======================================- Programmpfad: ncpfndd -f Beschreibung: Der einzige Dämon zur Erkennung befreundeter Netze
Um eine Operation auf einem Dämon-Prozess auszuführen müssen Sie ihn durch seinen Basisnamen identifizieren, welcher im Falle von NCP Friendly Net Detection Server, wie oben gezeigt, ncpfndd ist, der einzige Dämon der in NCP Friendly Net Detection Server verfügbar ist. Die Operationen die Sie auf Dämonen durch Verwendung des Werkzeugs <prod>-control ausführen können sind die folgenden:
-
Neustarten des angegebenen Dämons durch Angabe von --restart-daemon <Basisname>
-
Ausschalten des angegebenen Dämons durch Angabe von --disable <Basisname>
-
Einschalten eines zuvor ausgeschaltenen Dämons durch Angabe von --enable <Basisname>
-
Überprüfung, ob der angegebene Dämon gerade läuft durch Angabe von --runs <Basisname>
Standardmäßig wartet das Programm control bis die angeforderte Operation abgeschlossen ist, bevor es sich beendet. Fügen Sie den Parameter --nowait hinzu, um es sofort zurückkehren zu lassen, ohne auf das Ergebnis der Operation zu warten. Weiterhin können Sie den Parameter --timeout <Sekunden> angeben, um eine Obergrenze für die Zeit zu setzen, die darauf gewartet wird, dass ein Dämon zurückkehrt, wenn er aufgefordert wurde herunterzufahren (dies sind standardmäßig 60 Sekunden). Fall diese Zeit überschritten wird, wird der betroffene Dämon-Prozess zwangsweise beendet.
Sie können das Programm sentinel auch so konfigurieren, dass bestimmte Dämon-Prozesse von Anfang an vom Starten ausgenommen sind, indem Sie -x <Basisname> oder -o <Basisname> an den sentinel übergeben. -x schließt den angegebenen Dämon vom Start aus während -o ausschließlich den angegebenen Dämon startet.
![]() |
Die Operationen auf einzelnen Dämon-Prozessen sind nur für die fortgeschrittene Verwendung oder zur Fehlersuche notwendig. Sie werden diese in der Regel nicht verwenden müssen. |
![]() |
Manche Dämon-Prozesse werden in mehreren verschiedenen Konfigurationen gleichzeitig gestartet. Dies ist derzeit der Fall bei ncprsud in NCP Secure Enterprise Managment Server. In diesem Fall reicht die Angabe des <Basisnamen> nicht aus, um eine bestimmte Instanz eines Dämons zu identifizieren. In diesem Fall wir dem Dämon eine Persönlichkeit hinzugefügt. In solchen Fällen können Sie die unterschiedlichen Persönlichkeiten in Erfahrung bringen, indem Sie die Liste die von <prod>-sentinel -l erzeugt wird einsehen. Die Identifikation auf der Kommandozeile erfolgt dann über <Basisname>:<Persönlichkeit>. Geben Sie zum Beispiel ncprsud:radius an, um die radius-Persönlichkeit des Dämons ncprsud von NCP Secure Enterprise Managment Server auszuwählen. |
5.1.2. Einfluß darauf nehmen, wie sentinel mit Abstürzen umgeht
Wenn einer der Dämonen die vom Programm sentinel gestartet werden sich unerwartet beendet (zum Beispiel, weil er abgestürzt ist), wird der sentinel standardmäßig alle verbleibenden Dämonen-Prozesse herunterfahren und sich beenden. Dies wird getan, um zu verhindern, dass ein unvollständiger Satz von Dämonen läuft und somit immer ein sauberer Betriebszustand herrscht.
Sie können genauer beeinflussen, was sentinel in solchen Fällen tut indem Sie Parameter an ihn übergeben. Der Schalter --max-crashes bestimmt, wie viele Abstürze der sentinel insgesamt erlaubt, bevor er aufgibt. Wenn Sie --max-crashes 5 übergeben und mehr als fünf Abstürze aufgetreten sind (jegliche Dämonen die sich fehlverhalten haben zählen), wird der sentinel alle Prozesse herunterfahren. Andernfalls wird der abgestürzte Dämon neu gestartet.
Während dies erlaubt robust gegen selten auftretende Programmabstürze zu sein eignet es sich nicht so gut für den Fall wenn ein Dämon ständig Fehler verursacht (zum Beispiel, weil eine Konfigurationsdatei fehlerhaft ist). Für diesen Fall können die Schalter --max-crashes-per-time und --crash-timebase zusätzlich verwendet werden. Diese Schalter erlauben es eine maximale Anzahl von Abstürzen innerhalb eines Zeitraums zu konfigurieren. --max-crashes-per-time bestimmt die maximale Anzahl von Abstürzen und --crash-timebase bestimmt den Zeitraum in Minuten. Wenn Sie also --max-crashes-per-time 5 --crash-timebase 15 angeben bedeutet dies, dass wenn innerhalb von 15 Minuten mehr als fünf Abstürze von Dämonen stattgefunden haben der sentinel aufgeben wird, unabhängig von der Einstellung --max-crashes.
Wenn Sie noch genaueren Einfluss darauf nehmen wollen, was in Fehlerfällen geschieht können Sie ein benutzerdefiniertes Skript konfigurieren, dass gerufen wird um zu entscheiden, wie mit der Situation umgegangen werden soll. Hierfür übergeben Sie den Parameter --script <Programmpfad>, wobei <Programmpfad> der Pfad zu dem ausführbaren Skript ist, dass gerufen werden soll für den Fall, dass ein Dämon sich fehlverhält. Dem Skript werden eine Reihe von Umgebungsvariablen mitgegeben, die die gegebene Situation beschreiben. Die folgende Tabelle führt diese auf:
Variable | Beschreibung | Beispielwert |
---|---|---|
ncp_service |
Der NCP-Dämon der abgestürzt ist |
ncpfndd |
ncp_crash_code |
Der Rückgabewert des abgestürzten Dämons |
1 |
ncp_crash_signal_nr |
Falls der Dämon sich beendet hat, weil er ein Signal empfangen hat wird dessen Nummer in dieser Variable zur Verfügung gestellt |
9 |
ncp_crash_signal_name |
Wie ncp_crash_signal_nr, enthält aber eine menschenlesbare Bezeichnung für das Signal |
SIGKILL |
ncp_exit_restart |
Der Rückgabewert, den das Skript zurückgeben sollte, um den abgestürzten Dämon neu starten zu lassen |
n.A. |
ncp_exit_restart_product |
Der Rückgabewert, den das Skript zurückgeben sollte, um das komplette Produkt auf geordnete Weise neu zu starten |
n.A. |
ncp_exit_shutdown |
Der Rückgabewert, den das Skript zurückgeben sollte, um den sentinel zu veranlassen alle verbleibenden Prozesse zu beenden und zurückzukehren |
n.A. |
ncp_exit_disable |
Der Rückgabewert, den das Skript zurückgeben sollte, um den sentinel zu veranlassen den abgestürzten Prozess zu deaktivieren, die restlichen Prozesse jedoch unverändert weiterlaufen zu lassen. Dies hinterlässt das Produkt in einem fehlerhaften Zustand. |
n.A. |
ncp_exit_internal |
Der Rückgabewert, den das Skript zurückgeben sollte, um den sentinel zu veranlassen den Absturz gemäß der internen Logik zur Behandlung von Abstürzen gemäß den Schaltern --max-crashes, --max-crashes-per-time und --crash-timebase zu behandeln. |
n.A. |
Sie könnten auf diesem Weg zum Beispiel eine e-Mail verschicken, um sich über den aufgetretenen Fehler zu informieren. Oder Sie könnten sich entscheiden das Linux-System neuzustarten. Beachten Sie jedoch, dass das Programm sentinel keine weiteren Operationen ausführen kann, bis das Absturz-Behandlungs-Skript zurückgekehrt ist. Hier folgt ein Beispiel eines bash-Skripts, dass mit --script <Programmpfad> verwendet werden könnte:
#!/bin/bash if [ $ncp_crash_code -ne 0 ]; then # verschicke generell eine e-Mail wenn ein Prozess mit einem # Fehlercode zurückgekehrt ist sendmail emergency@mycompany.com <<<"$ncp_service crashed with $ncp_crash_code!" fi if [ $ncp_service = "ncpfndd" ]; then # ncpfndd ist abgestürzt if [ $ncp_crash_code -eq 0 ]; then # wenn ncpfndd erfolgreich zurückgekehrt ist, starte ihn # einfach neu exit $ncp_exit_restart fi # andernfalls wird FND herunterfahren exit $ncp_exit_shutdown fi
Während des Beendens des sentinel selbst führt dieser eine Reihe von Aufräumschritten durch, um sicherzustellen, dass kein globaler Zustand von abgestürzten Dämon-Prozessen zurückbleibt. Dies könnten zum Beispiel gemeinsame Speicherbereiche für die Inter-Prozess-Kommunikation sein. Falls solche Daten zurückbleiben könnte das Starten des NCP-Produkts das nächste Mal fehlschlagen, weil unerwartete globale Daten gefunden wurden.
Dies wird durch den sentinel verhindert, indem er seine Aufräumarbeiten durchführt. Sie können den sentinel auch ausdrücklich veranlassen eine Aufräumaktion durchzuführen, indem Sie den Parameter --clean übergeben. Dann wird sentinel nach globalen, nicht verwendeten Zustandsdaten suchen, diese entfernen und zurückkehren ohne weitere Aktionen auszuführen.
5.1.3. Übergabe von benutzerdefinierten Parameteren an Dämonen
Sie können sentinel zusätzliche Parameter an die einzelnen Dämon-Prozesse übergeben lassen. Dies kann nützlich sein zu Zwecken der Fehlersuche oder in anderen, außergewöhnlichen Situationen. Zum Beispiel unterstützen die meisten NCP-Dämonen-Prozesse eine Option --verbose, die sie detailliertere Ausgaben auf die Kommandozeile machen lässt.
Der Weg um solche zusätzlichen Parameter zu übergeben ist es Umgebungsvariablen nach dem Muster ncp_args_<Basisname> zu setzen, wobei <Basisname> der Basisname des Dämons ist, der zusätzliche Parameter erhalten sollte. Hier ist ein Beispiel für NCP Friendly Net Detection Server:
$ export ncp_args_ncpfndd="--verbose" $ fnd-sentinel -f
In diesem Fall wird dem ncpfndd der Parameter --verbose zur Kommandozeile hinzugefügt, wenn dieser durch fnd-sentinel gestartet wird. Fügen sie mehr als einen Parameter hinzu, indem Sie diese durch Leerzeichen in der Umgebungsvariable trennen.
In der Konfigurationsdatei für das Init-System besteht bereits ein Eintrag, um zusätzliche Parameter zu ncpfndd übergeben. Ebenso ist in anderen NCP-Produkten für jeden Dämon-Prozess eine Umgebungsvariable vordefiniert, um zusätzliche Parameter an diese zu übergeben. Daher müssen Sie lediglich die Parameter an dieser Stelle hinzufügen, um Sie wirksam zu schalten wenn die NCP-Software über das Init-System gestartet wird.
![]() |
Wie hier beschrieben, werden manche Dämonen als unterschiedliche Persönlichkeiten gestartet, so wie der Fall beim ncprsud in NCP Secure Enterprise Managment Server. Für diese Fälle ist das Namensmuster für Umgebungsvariablen ncp_args_<daemon>_<personality>, wie etwa ncp_args_ncprsud_radius für die Radius-Persönlichkeit von ncprsud. |
5.1.4. Zugriff auf Dämon-Logdateien
Jeder Dämon der durch sentinel gestartet wird bekommt seine eigene Logdatei in /var/log/ncp/<prod>/<daemon>.log zugewiesen. Für ncpfndd wird zum Beispiel eine Logdatei in /var/log/ncp/fnd/ncpfndd.log angelegt. Alle Ausgaben, die ein Dämon sonst auf die Konsole schreiben würde, landen in dieser Logdatei. Die Logausgaben werden zu dieser Datei nur hinzugefügt, so dass die Datei beim neustarten des Dämons nicht überschrieben wird. Der sentinel selbst schreibt Logs nach /var/log/ncp/<prod>/sentinel.log.
Wenn Sie den sentinel im Vordergrund starten, indem Sie die Option -f übergeben, werden diese Logdateien nicht erzeugt, sondern die Ausgabe aller Dämon-Prozesse wird auf die Konsole geschrieben.
5.2. Startkonfiguration mit dem Programm initconfig
In Hoch- und Herunterfahren über das Linux-Init-System haben Sie bereits die grundlegende Verwendung des Programms <prod>-initconfig kennengelernt. In diesem Abschnitt betrachten wir weitere Funktionalität, die von diesem Werkzeug zur Verfügung gestellt wird.
Das Programm <prod>-initconfig ist ein Werkzeug, um die unterschiedlichen Linux-Init-Systeme abzudecken, ohne mit diesen im Detail vertraut zu sein. Es ermöglicht:
-
festzustellen, wie die aktuelle Konfiguration eines NCP-Produkts bzgl. des Init-Systems aussieht
-
abzufragen, ob ein NCP-Produkt gerade läuft
-
ein NCP-Produkt über das Init-System zu starten oder zu stoppen
-
die Integration des NCP-Produkts in das Init-System vorzunehmen oder zu entfernen.
5.2.1. Einsehen der aktuellen Konfiguration
Indem Sie <prod>-initconfig -i aufrufen erhalten Sie eine Zusammenstellung von Informationen über den Konfigurationszustand des NCP-Produkts bezüglich dem Init-System. Dies umfasst:
-
ob das Produkt überhaupt in das Init-System integriert ist
-
ob automatisches Hochfahren beim Systemstart aktiviert ist
-
ob das Produkt derzeit hochgefahren ist
Wenn Sie wissen möchten welche Dateien im Init-System für Ihr NCP-Produkt installiert wurden übergeben Sie --show-files. Dies ist auch hilfreich, um den Ort der Init-Konfigurations-Datei festzustellen, falls nötig.
Es folgt eine Beispielausgabe für NCP Friendly Net Detection Server:
$ fnd-initconfig -i Standard-Runlevel: 2 NCP Friendly Net Detection Server ist derzeit in UNIX System V integriert Automatisches Hochfahren bei Systemstart ist eingeschalten Das Produkt läuft derzeit $ fnd-initconfig --show-files /etc/default/ncp-fnd /etc/init.d/ncp-fnd
Wie Sie sehen können kann manche für das Init-System spezifische Information ein Bestandteil sein, wie hier der Standard-Runlevel für das Init-System.
Sie können auch programmatisch überprüfen, ob das Produkt integriert oder am laufen ist, indem Sie die Schalter --configured oder --running übergeben und den Rückgabewert von <prod>-initconfig überprüfen.
5.2.2. Interaktion mit dem Init-System
Anstatt das Init-System direkt über die Kommandos aufzurufen, die in der Ausgabe von <prod>-initconfig --show-start-command und <prod>-init-config --show-stop-command angezeigt werden können Sie <prod>-initconfig aufrufen, um dasselbe zu erreichen. Um die NCP-Software über das Init-System zu starten geben Sie den Parameter --start und um es zu stoppen den Parameter --stop ein.
Um die Autostart-Einstellung zu ändern sehen Sie bitte hier nach.
Schließlich können Sie die Integration der NCP-Software in das Init-System komplett über den Schalter --remove entfernen und es wieder integrieren über den Schalter --integrate. Sie sollten dies normalerweise nicht ohne guten Grund tun. Ein denkbar Einsatz dafür ist es, die originalen Init-Skripte und Init-Konfigurationsdateien wiederherzustellen, die während der Installation des NCP-Produkts angelegt wurden.
5.3. Umgang mit Softwareabstürzen: Das Programm crash
Obwohl NCP-Software sorgfältig gestaltet ist können Programmabstürze in unerwarteten Situationen auftreten. Im Falle eines Programmabsturzes ist es wichtig für den NCP-Support alle verfügbaren Informationen vom Kunden zu erhalten. Nur dann können unsere Softwareentwickler schnell eine Lösung für das Problem zur Verfügung stellen.
Zu diesem Zweck wird das Programm <prod>-crash mit jedem NCP-Produkt ausgeliefert. Es hat mehrere Einsatzgebiete. Zum einen regstriert es sich im Linux-System, so dass es im Falle von Programmabstürzen gerufen wird und alle notwendigen Informationen einsammeln kann, falls es sich um den Absturz eines NCP-Prozesses gehandelt hat. Der andere Zweck ist es, es dem Endbenuter leicht zu machen solche Absturzinformationen zu sammeln und an NCP zu senden.
Um einen Überblick über Abstürze zu erhalten, die für ein bestimmtes NCP-Produkt stattgefunden haben rufen Sie <prod>-crash -i. Wenn wenigstens ein Absturz vorliegt wird die Ausgabe wie folgt aussehen:
$ fnd-crash -i Liste aufgezeichneter NCP-Programm-Abstürze für NCP Friendly Net Detection Server Absturz von Prozess ncpfndd =========================== Ort: /var/adm/ncp/fnd/crashes/ncpfndd.0 Datum: Mo 26 Mai 2014 08:26:08 CDT
In diesem Fall können wir sehen, dass ein Absturz für einzigen Dämon-Prozess von NCP Friendly Net Detection Server vorhanden ist. Das Basisverzeichnis für Absturzinformationen ist /var/adm/ncp/<prod>/crashes. Für jeden Absturz wird ein separates Verzeichnis erstellt, in welchem Absturzinformationen vom Linux-Betriebsystem und zusätzliche NCP-Logdateien gesammelt werden.
Sie können das Programm <prod>-crash ein komprimiertes Archiv erzeugen lassen, das alle derzeit bekannten Informationen über Abstürze für das jeweilige Produkt enthält. Dies wird erreicht, indem der Schalter --report und der Pfad, wohin das Archiv geschrieben werden soll, übergeben werden. Zum Beispiel:
$ fnd-crash --report /tmp Die Fehlerberichts-Datei wurde erfolgreich in '/tmp/fnd_crash_report1.tar.bz2' erstellt.
Sie können die resultierende Datei wie sie ist an den NCP-Support senden wenn Sie Fehlersituationen haben.
Teil der Absturzberichte können auch sensible Informationen wie Benutzernamen, e-Mail-Adressen oder gar Teile von geheimen Schlüsselmaterial sein. Zu Ihrer Sicherheit werden deshalb in neueren Version von NCP-Produkten diese Absturzberichte verschlüsselt abgelegt, so dass nur autorisierte NCP-Mitarbeiter diese Daten einsehen können. Diese Dateien können Sie daher bedenkenlos per e-Mail oder auf anderen Wegen über das Internet an den NCP-Support senden.
5.4. Produktlizenz und -version mit dem Programm license
Die meisten NCP-Produkte erfordern einen erworbenen Lizenzschlüssel für die volle Funktionalität. Eine Ausnahme hierfür ist der NCP Friendly Net Detection Server, welcher keine Lizenz benötigt. Alle Produkte enthalten einen 30-Tage-Testzeitraum während dem Sie das Produkt ausprobieren können. Danach ist es notwendig, dass Sie eine gültige Lizenz für das Produkt registrieren, damit es weiter funktioniert.
Um die aktuellen Lizenzdaten einzusehen wird ein separates Hilfsprogramm namens <prod>-license bereitgestellt. Das Werkzeug zeigt den verbleibenden Zeitraum an, den die Lizenz noch gültig ist und einige weitere Informationen, die von der aktiven Lizenz und dem Produkt abhängen. Hier folgt ein Beispiel für NCP Secure Enterprise Server unter Verwendung einer Testlizenz, die noch für fünf weitere Tage gültig ist:
$ ses-license >>>>> Aktuelle Lizenzdaten <<<<< Software-Version: NCP Secure Enterprise Server 8.14 (experimental) Lizensierte Version: Testversion Gültig für weitere: 5 Tage
In allen Produkten außer NCP Secure Enterprise Managment Server wird eine vollwertige Lizenz nicht über die Kommandozeile, sondern über die Weboberfläche (im Fall von NCP Secure Enterprise Server, NCP Secure Enterprise HA-Server) oder über die Monitoranwendung (im Falle von NCP Secure Client) aktiviert.
Für NCP Secure Enterprise Managment Server wird jedoch die Lizenz über das Programm sem-license aktiviert oder aktualisiert. Sie können es entweder mit dem Parameter --activate aufrufen, was das Programm veranlasst Sie interaktiv nach den Lizenzdaten zu fragen, die Sie aktivieren wollen. Alternativ können Sie die Lizenzdaten über den Parameter --license angeben, welche die Lizenz in der Form <schlüssel>:<seriennummer> entgegennimmt, wobei <schlüssel> ein 5 x 4-stelliger Schüssel ist, der durch Minuszeichen getrennt wird und <seriennummer> eine 8-stellige Seriennummer.
6. Produktspezifische Konfiguration
Dieser Abschnitt behandelt Hilfsprogramme und Konfigurationsaufgaben, die speziell für das jeweilige NCP-Produkt sind. Jedes Produkt wird in einem eigenen Unterabschnitt behandelt, sofern überhaupt vorhanden.
6.1. NCP Secure Client
6.1.1. Hinzufügen von Desktopsymbolen und Menüeinträgen mit clnt-desktopconfig
Das Werkzeug clnt-desktopconfig führt die Integration von NCP Secure Client in die grafische Desktopumgebung aus. Abhängig von dem Desktop den Sie verwenden umfasst dies die Erzeugung von Desktopsymbolen und Menüeinträgen, um die grafische Monitoranwendung zu starten.
Jeder Benutzer im System, der NCP Secure Client verwenden möchte kann clnt-desktopconfig aufrufen vorausgesetzt, dass der Benutzer ein Mitglied der Installationsgruppe von NCP Secure Client ist, welches standardmäßig ncp ist. Das Programm führt die Integration in die Desktopumgebung für den aufrufenden Benutzer aus. Das bedeutet, dass Sie keine Desktopsymbole als root für einen anderen Benutzer anlegen können.
Die wesentlichen Programmschalter, die clnt-desktopconfig unterstützt sind --remove und --integrate, die jeweils die Integration von NCP Secure Client in den Desktop des Aufrufers entfernen bzw. ausführen.
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Sie können die grafische Monitoranwendung nur ausführen, wenn die Dämonenprozesse des NCP Secure Client im Hintergrund laufen. |
6.2. NCP Secure Enterprise Server
6.2.1. Das Programm ses-config
Für NCP Secure Enterprise Server erlaubt das Programm config auf einfache Weise die IP-Adresse und Netzmaske des virtuellen VPN-Adapters, der vom Server angelegt wird zu konfigurieren. Rufen Sie es entweder ohne Parameter auf für eine interkative Konfiguration, oder übergeben Sie die entsprechenden Parameter, um die Konfiguration ohne Interaktion zu verändern.
Das Programm ses-config wird einmalig während der Installation von NCP Secure Enterprise Server aufgerufen, um den VPN-Adapter zu konfigurieren, sofern Sie eine interaktive Installation ausführen.
6.3. NCP Secure Enterprise Managment Server
6.3.1. Das Programm sem-config
Im Falle des NCP Secure Enterprise Managment Server ermöglicht das Programm config zwischen den unterschiedlichen Betriebsarten umzuschalten, die NCP Secure Enterprise Managment Server anbietet. Es gibt drei solche Arten:
-
Der Primärmodus: Der primäre NCP Secure Enterprise Managment Server verwaltet die Hauptkopie aller Daten.
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Der Backupmodus: Kann verwendet werden, um einen nur-lesenden Spiegel des Primärservers zu betreiben.
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Der Notfallmodus: Ein Server, der im Backupmodus läuft kann in diesen Modus versetzt werden, um einen ausgefallenen NCP Secure Enterprise Managment Server im Primärmodus zu ersetzen. Er übernimmt dann die Rolle des Primärservers bis der ursprüngliche Server wieder zur Verfügung steht.
Eingangs ist NCP Secure Enterprise Managment Server für den Primärmodus konfiguriert, was nicht über das config-Werkzeug geändert werden kann. Um den Server in den Backupmodus zu versetzen müssen Sie die Datei ncprsu.conf konfigurieren und den ServerType entsprechend anpassen.
Sobald Sie den Backupmodus gesetzt haben kann das sem-config-Werkzeug verwendet werden, um einen Server im Backupmodus in einen Server in den Notfallmodus umzustellen und andersherum. Das Werkzeug kümmert sich auch darum eine bereits laufende Instanz von NCP Secure Enterprise Managment Server entsprechend umzukonfigurieren, da für unterschiedliche Betriebsarten unterschiedliche Arten von Dämonen gestartet sein müssen.
Sie können sem-config ohne Parameter starten, um eine interaktive Konfiguration vorzunehmen, oder Sie fügen die passenden Schalter hinzu, um eine nicht-interaktive Einrichtung vorzunehmen.
6.3.2. Konfiguration des ODBC Datenkbankzugriffs
NCP Secure Enterprise Managment Server erfordert eine Datenkbank, um die Daten abzulegen, die er verwaltet. Um sich zu einer Datenkbank zu verbinden verwendet er die Schnittstelle ODBC (Open Database Connectivity). Dies ist eine Softwareschicht, die zwischen der eigentlichen Datenbank und NCP Secure Enterprise Managment Server vermittelt.
Um die Datenkbank und die ODBC-Schnittstelle zu konfigurieren müssen Sie einige Pakete auf Ihrer Linux-Distribution installieren und vorbereiten. Obwohl prinzipiell verschiedene Datenbankanbidnungen und ODBC-Schnittstellen unterstützt werden ist die gängige Konfiguration die folgende:
In diesem Handbuch nehmen wir an, dass Sie noch keines dieser Pakete bisher eingerichtet haben. Typischerweise können Sie diese Software über den Paketmanager Ihrer Linux-Distribution installieren. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Paketnamen und Kommandos, um die Pakete auf den üblichen Linux-Distributionen zu installieren:
Linux-Distribution | Paketnamen | Installationskommando |
---|---|---|
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apt-get install mysql-server unixodbc libmyodbc |
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yum install mysql-server unixodbc mysql-connector-odbc |
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zypper install unixODBC mysql MyODBC-unixODBC |
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Es kann notwendig sein zusätzliche Repository-Quellen in SuSE zu konfigurieren, um das MyODBC-Paket zu erhalten |
Abhängig von der Linux-Distribution werden sich nach der erfolgreichen Installation aller nötigen Pakete neue Konfigurationsdateien entweder in /etc oder in /etc/unixODBC befinden. Die Namen dieser Dateien sind odbc.ini und odbcinst.ini. Diese Dateien müssen von Ihnen für Ihre Umgebung angepasst werden.
In odbcinst.ini wird der ODBC-Treiber bekannt gemacht. Ein Name für die Treiberkonfiguration muss gewählt werden und der Pfad zu der Treiberbibliothek muss angegeben werden. Im folgenden Beispiel benutzen wir den Namen myodbc. Der Pfad zu der Treiberbibliothek kann sich zwischen Linux-Distributionen unterscheiden:
[myodbc] Driver=/usr/lib/libmyodbc5.so UsageCount=1
Danach wird in odbc.ini die Datenbankverbindung unter Verwendung des zuvor bekannt gemachten ODBC-Treiber konfiguriert. Wieder müssen Sie einen Namen für diese Datenkbankverbindung wählen. Zusätzlich muss die Verbindung zu der MySQL-Datenkbank angegeben werden. Die Verbindung wird über das Netzwerk hergestellt. In unserem Fall, da MySQL auf derselben Maschine läuft wie ODBC und NCP Secure Enterprise Managment Server, ist die MySQL Serveradresse localhost. Sie können jedoch auch komplexere Konstellationen erreichen, in denen die MySQL-Datenkbank auf einer separaten Maschine läuft.
Weiterhin müssen der Name der MySQL-Datenbank zu der verbunden wird und ein gültiger Benutzername und Passwort angegeben werden. Nachfolgend eine Beispielkonfiguration:
[semodbc] Driver = myodbcDescription = MySQL connection for NCP-SEM Server = localhost
Port = 3306 User = root
Password = yourpassword Database = semdb
![]() | Dies ist der Name der Treiberkonfiguration wie angegeben in odbcinst.ini |
![]() | Dies sind der Standardserver und -port für den lokal laufenden MySQL-Server. |
![]() | Die Anmeldedaten Benutzer und Passwort werden während der Konfiguration von MySQL eingerichtet. |
![]() | Dies ist der Name der Datenbank innerhalb MySQL, die von NCP Secure Enterprise Managment Server verwendet werden wird. Wir zeigen Ihnen die Erstellung dieser Datenbank in den nächsten Schritten. |
Die vollständige Einrichtung der MySQL-Datenbank sprengt den Rahmen dieser Dokumentation. Bitte nutzen Sie die Dokumentation Ihrer Linux-Distribution für den MySQL-Server für weitere Informationen über dieses Thema. Nur so viel: Ein einfaches Programm zur Ersteinrichtung namens mysql_secure_installation existiert, dass sinnvolle Initialeinstellungen vornimmt und ein Passwort für den root-Benutzer des MySQL-Servers einrichtet.
Unter der Annahme, dass Ihr MySQL-Server korrekt eingerichtet ist und läuft müssen Sie sich nun in die MySQL-Server-Konsole einloggen und die Datenkbank anlegen, die oben in odbc.ini angegeben wurde. Dies wird wie folgt erreicht:
$ mysql -p Enter password: <password> Welcome to the MySQL monitor. Commands end with ; or \g. [...] mysql> create database semdb; Query OK, 1 row affected (0.00 sec) mysql> quit Bye
Schließlich müssen Sie NCP Secure Enterprise Managment Server konfigurieren, damit er weiß welche ODBC-Verbindung verwendet werden soll, um die Datenbank zuzugreifen. Dies wird in der Dateii ncprsu.conf gemacht, die sich im Hauptverzeichnis der Installation befindet. Dort, innerhalb des Abschnitts [DB] müssen Sie lediglich den Namen, der oben odbc.ini angegeben wurde eintragen, in unserem Fall semodbc:
[DB] DBName = semodbc
Um einen ersten Test der Datenbank vorzunehmen starten Sie eine Instanz von ncprsud -f, um zu sehen, ob er die Datenbank zugreifen kann. Im Fehlerfall wird das Programm mit einem Fehler bezüglich der Datenbankverbindung abbrechen. Andernfalls wird er vollständig hochfahren und muss durch drücken von Strg-C wieder heruntergefahren werden. Hier eine Beispielausgabe eines erfolgreichen Laufs von ncprsud, der sich mit der Datenbank verbunden hat:
$ /opt/ncp/sem/sbin/ncprsud -f Begin Init Begin Init 2 Init Database Connection Database Connection ok Begin Test Database Access and Types [...]
Wenn alles korrekt funktioniert dann ist Ihr NCP Secure Enterprise Managment Server erfolgreich konfiguriert und kann nun auf normalem Weg gestartet werden über sem-sentinel oder das Init-System.